Lothar und Gerda Göhler
im September 2012 in Österreich und Italien.
Montag 3. September. Es ist
wieder einmal Zeit, der Sonne hinterher zu fahren und es ist unser 52.
Hochzeitstag.
Bei trockenem, aber etwas kühlem
Wetter starten wir um 9.50 Uhr vor dem Sulzbacher Rathaus (wir mussten
noch Einladungen zur Cross-Slalom Meisterschafts-Ehrung an den Bürgermeister
und Landrat abgeben) zu unserer Urlaubsreise.
Über Amberg zur Autobahn Regensburg
nach Passau. Wir fahren auf der Bundesstraße mitten durch Passau
und über die Grenzbrücke nach Österreich. Eine Vignette
für 10 Tage kostete acht Euro.
Nach dem Motto "In Linz beginnt´s"
waren wir gegen 13.30 Uhr in Linz. Auf dem Großparkplatz Urfahr stellten
wir unseren Malibu ab und gehen über die Donaubrücke in die Innenstadt
zum nahe gelegenen Hauptmarkt.
Bei der Tourist-Info kauften wir
uns Tickets für die Pöstlingbergbahn und bis zur Abfahrt blieb
uns noch Zeit, den Hauptmarkt, der seit dem 13. Jh. mit rund 13.200 m²
einer der größten umbauten Plätze Europas ist, mit der
Dreifaltigkeitssäule anzuschauen. Sie ist aus weißem Marmor
gefertigt und imposante 20 Meter hoch. Wir hören das Linzer
Glockenspiel, besichtigen zwei Kirchen und schauen uns die schönen
Häuserfassaden an.
Die Pöstlingbergbahn fährt
im 20 Minuten-Rhythmus auf den Hausberg der Linzer. Bei einer Streckenlänge
von vier Kilometer überwindet sie einen Höhenunterschied von
255 Metern in 20 Minuten und ist eine der steilsten Adhäsionsbahnen
der Welt. Vom Hausberg der Linzer schauen wir trotz diesiger Sicht auf
die Stadt und sind begeistert. Dann machen wir einen Besuch in der reich
geschmückten Wallfahrtskirche.
Gegen 16.30 Uhr fahren wir zurück
und haben anschließend auf dem Hauptmarkt in einem Cafe noch Original
Linzer Torte mit einem kleinen Braunen und Cappuccino verkostet.
Wir gingen über die Brücke
zum Malibu und nach dem Start sagte uns das Navi: "An der nächsten
Kreuzung rechts abbiegen". Wir wussten aber dass wir eigentlich links abbiegen
müssen und bogen links ab.
Nach einigen hundert Metern merkten
wir, dass das Navi Recht hatte und warum wir hätten rechts abbiegen
sollen, denn wir waren in einem großen Stau aufgelaufen. Nach zwanzig
Minuten fuhren wir rechts in eine Seitenstraße und kamen nach einer
tollen Durchquerung der Innenstadt zur Autobahn.
Nachdem wir noch Zeit hatten, ließen
wir den zuerst angepeilten Campingplatz "Stadt Linz" links liegen und fuhren
Richtung Wien bis zum "Campingpark" im niederösterreichischen Purgstall
gelegen. Der Campingplatz lag etwas versteckt aber er war sehr schön
angelegt. Platz gab es genug, wir konnten den Schönsten aussuchen
und vor dem kleinen Wirtshaus in der Weinlaube servierte uns dann der Chef
ein hausgemachtes "Fiaker-Gulasch". Nachdem Lothar gesagt hatte, dass er
eigentlich kein Pferdefleisch essen möchte erklärte uns der Wirt,
das dies eine Speise der Fiaker war und beinhaltet außer Rindsgulasch
mit viel Paprika auch Semmelknödel, Wiener-Würstchen, Spiegelei
und Essiggurken. Mit zwei Bier ergab die Rechnung dann 32 Euro.
Der Abend endetet dann damit, dass
unser mitgenommener Laptop nicht funktionierte und einer äußerst
heißen Nacht, die auch auf mit die Ausstrahlung des heißen
Katalysator zurückzuführen war.
Dienstag 4. September. Mit zwei
Kornspitz und einer Kaisersemmel zu 2,50 € (die haben Preise) fing
der Tag gut an. Nachdem die Übernachtungsgebühr dank Campingausweis
sich auf 21 € herabgestuft hatte, konnten wir gegen 10.30 Uhr weiterziehen.
Zunächst besichtigten wir den Ortskern von Purgstall und ich kaufte
ein Brot und nebenan beim Metzger ein Stück Fleischwurst mit Knoblauch
und ein Stück gekochtes Pökelfleisch.
Dann machten wir uns auf den Weg
nach Mariazell, einem bekannten Wallfahrtsort in Österreich. Wir waren
überrascht von der schönen Lage und dem blumengeschmückten
Platz vor der prunkvoll ausgestatteten Basilika. Außerdem gib es
hier die feinen Lebzelten, ein begehrtes "Mitbringsel" aus Mariazell und
wir haben ebenfalls zugeschlagen und ein Packerl mitgenommen.
Die Attraktion war dann die Fahrt
mit der Seilschwebebahn (Rentner-Fahrpreis für zwei Personen 25 Euro)
zur Bürgeralpe auf 1267 Meter Höhe.
Eine herrliche Aussicht, leider
von etwas Nebel getrübt aber wir fanden trotzdem den Weg zur Edelweißhütte
am Aussichtsturm. Auf der Terrasse speisten wir zu Mittag "Semmelknödel
mit Eierschwammergulasch". Danach besichtigten wir noch die urige Hütte
und der Hüttenwirt Pfannhauser, genannt "Pfanni" zeigte uns seine
alten Räume und erzählte, dass hier vor hundert Jahren ein Jäger
und Holzknechte gewohnt hatten.
Nun ging es wieder ins Tal zum Parkplatz,
der für fünf Stunden 4,80 € kostete und wir fuhren weiter
über Mürzzuschlag und die Autobahn Richtung Wien um dann bei
Ternitz auf die Grazer Autobahn zu wechseln. Der Grenzübertritt zur
Steiermark war problemlos!!
Bei Pinkafeld fuhren wir ab und
wollten zum Thermencamping Bad Tatzmannsdorf. Leider war dieser Platz total
verwildert und verwahrlost (in einer E-Mail bestätigte uns die Stadtverwaltung
von Bad Tatzmannsdorf, das der Campingplatz in Betrieb wäre) wir sahen
aber nur einen leeren Wohnwagen mit der Aufschrift "Rezeption".
Jedenfalls fuhren wir weiter und
so sind wir am Spätnachmittag auf dem Campingplatz der Gemeinde Hartberg
in der Steiermark gelandet. Unsere Ankunft glich einer kleinen Sensation
und die paar anwesenden österreichischen Camper kamen alle auf uns
zu und wollten wissen, warum wir ausgerechnet nach Hartberg kommen.
Auch die 85 jährige Verwalterin
erzählte uns viel von Land und Leuten.
Mittwoch 5. September
Nach dem Frühstück gehen
wir auf Erkundungstour ins Zentrum von Hartberg.
Als Orientierungshilfe dient uns
der barocke, mit Gold verzierte Kirchturm der Basilika. Wir besichtigen
den romanischen Karner mit seinen Wandmalereien der am Rande des Marktplatzes
steht.
In der Kirche fragen wir eine Einheimische,
wo wir die Tourist-Info finden und sie erklärt uns, dass sich diese
im BH befindet. Lothar meinte, dass BH bei uns Büstenhalter heißt.
Daraufhin musste sie so lachen und sich den Mund zu halten, weil wir uns
ja noch in der Kirche befanden.
Also BH heißt in Hartberg
Bezirks-Hauptverwaltung.
Tatsächlich fanden wir hin
und konnten erfahren, wo sich ein Computer Laden befindet, der uns unseren
Laptop in Gang bringen konnte. Wir holten den Malibu samt Laptop vom Campingplatz
und konnten auf dem Kundenparkplatz des Geschäftes stehen. Der Laptop
bekam nach längerer Sucherei für 22,50 Euro einen neuen Wireless-Stick
verpasst und Lothar kann endlich im Internet surfen. Danach haben wir uns
im historischen Brauerei-Gasthof Großschedl mit steirischen Produkten,
Gemüseplatte mit Ei und Salatplatte mit Kürbiskernöl und
knusprigen Backhendlschenkel verwöhnen lassen.
Gut gestärkt machen wir uns
auf den Weg durch das kurvenreiche Almtal bis Birkfeld.
Dort haben wir das Bahnhofsgelände
der Feistritztalbahn inspiziert die zwischen Weiz und Birkfeld, auf einer
Streckenlänge von 42 Kilometer verkehrt. Es ist eine Schmalspurbahn
auf der grundsätzlich immer mit Dampflok bespannten Züge
verkehren. Am Wochenende sollen die Dampfloktage stattfinden. Heute ist
aber dort tote Hose.
Anschließend haben wir in
der Dorfmitte das Cafe Felber entdeckt und uns Torte und Kaffee servieren
lassen. Wie wir dann feststellen konnten, produzieren sie eigene Schokoladensorten
und wir durften kostenlos probieren.
Der nächste Zielpunkt
war dann Bruck an der Mur, wobei es auf der Passstraße leicht zu
regnen anfing und man vorsichtig fahren musste. Nach einem Stück Autobahn
fuhren wir bei Zeltweg ab und von hier waren es nur noch ein paar Kilometer
bis Fisching. Dort liegt der Campingpark 50 plus, unser heutiger Übernachtungsplatz.
Es ist eine schöne und gepflegte, mit vielen Blumen geschmückte
Oase in ländlicher Umgebung. Auch ein platzeigenes Restaurant ist
vorhanden.
Donnerstag 6. September
Der Vormittag verging mit Fernsehkabel-Reparatur,
(Lothar brauchte einige Zeit bis er den Fehler gefunden hatte), Stricken,
Gulaschsuppe warm machen, Abwasch. Danach folgte die Nachmittagssiesta
und anschließend machten wir noch eine 12 km lange Radtour auf dem
Murtal-Radweg.
Zum Abendessen waren wir im Camping-Restaurant
"Plaschkofel". Plasch ist der Hausname des ehemaligen Bauernhofes, der
sich zu diesem tollen Gastronomiebetrieb und Campingplatz gewandelt hat.
Der gut gelaunte Wirt servierte uns einen halben Liter Weißburgunder,
zwei Mineralwasser, zwei steirische Schnitzel mit Kürbispanade und
Pommes, dazu ein grüner Salatteller mit viel Kürbiskernöl
und zum Abschluss noch zwei Zirbenschnapserl für insgesamt 38 Euro
- das war Genuss ohne Reue.
Im Malibu haben wir uns dann noch
die "Hafenkante" und auf ORF die "Rosenheim Cops" angeschaut. Die Nacht
ist angenehm frisch und verspricht ein gutes Schlafklima.
Freitag 7. September
Wir verabschieden uns gegen halb
elf vom Komfort- Campingplatz Fisching und bezahlen für zwei Nächte
incl. sechs Kornspitzstangen zum Frühstück 38 Euro. Nach etwa
sieben Kilometer sind wir in Judenburg. Wir finden für 50 Cent einen
Parkplatz in der Innenstadt und können uns zwei Stunden Zeit lassen.
Am Marktplatz gibt es den mit 75
Meter höchsten Stadtturm Österreichs. Darin befindet sich ein
gläserner Aufzug der uns zur Aussichtsplattform bringt. Eine grandiose
Rundumsicht bei klarem Herbstwetter auf das steirische Zirbenland und wir
haben einen Platz an der Sonne in 75 Meter Höhe. Eine Etage tiefer
beherbergt der Turm ein bedeutendes Planetarium, welches nur von Hamburg
und New York überboten wird. Leider fehlte uns die Zeit um mal mit
dem "Space Shuttle" in den Weltraum zu fliegen.
Dafür haben wir auf dem Marktplatz
in einem sonnigen Straßencafe Cappuccino und Aperol-Prosecco getrunken.
Bevor es weiter geht haben wir uns bei Euro-Spar mit Proviant eingedeckt
und zwei Leberkäs-Semmeln gegessen.
Unser nächstes Ziel, das Lipizzaner
Gestüt Piber erreichen wir auf den B 77 über die Gaberl-Passhöhe
auf 1547 Meter Höhe. Es ist eine kurvenreiche Strecke mit herrlichen
Ausblicken und bei Motorradfahrern eine beliebte Rennstrecke, was auch
die Gedenk-Marterln an der Straßenseite beweisen.
Vor 15 Uhr kommen wir in Piber an.
Unser Malibu bleibt am Parkplatz zurück und wir steigen zur mächtigen
Schlossanlage mit Stallungen, Reithalle und weiteren Gebäuden auf.
An der Kasse kaufen wir zu je 11 Euro Eintrittskarten für die Besichtigung
mit Führung.
Pünktlich um 15 Uhr geht es
los, wir folgen der fachkundigen Dame durch das Gelände und erfuhren,
dass nicht alle Lipizzaner weiß sind. Während die Jungtiere
den Sommer über auf der Alm waren und morgen (Samstag 8. September)
mit allerlei Zeremonien in die Stallungen nach Piber zurückkommen,
waren nur die wertvollen Zuchttiere in den Ställen und im Freigehege
die vierjährigen, die noch abgeschirmt von der Masse aufwachsen. Zutraulich
ließen sich die majestätischen Geschöpfe streicheln.
Über Köflach ging es dann
auf der B 70 weiter über Edelschrott und dann auf einer Nebenstraße
nach Hirschegg, ein kleines Dorf auf 900 Meter Seehöhe. Unser Übernachtungsziel
ist der Camping Hirschegg an einem Wildbach, umsäumt von Laub- und
Nadelbäumen.
Das Sanitärgebäude erreicht
man über die Bachbrücke und es ist sauber und modern ausgestattet.
Bezahlt haben wir 19,30 €. Die Verwalter dieses Platzes ist ein nettes
Holländer-Paar.
Im Radio haben wir übrigens
gehört was ein Holländer ohne Anhängerkupplung ist:
"Ein Heimatloser".
Es ist jetzt 20 Uhr und stockdunkel.
Im Radio gibt es fetzige steirische Volksmusik.
Samstag 8. September.
Es war eine kühle Nacht mit
nur 6 Grad Wärme. Auf dem Gras liegt noch der Tau als wir um 10.30
Uhr abfahren. Unser nächstes Ziel ist die Autobahn nach Klagenfurt.
Wir kommen flott voran, wechseln
wieder auf die Bundesstraße, fahren durch das Industriegebiet von
Klagenfurt und entdecken einen OBI-Baumarkt. Die richtige Adresse um für
die defekte Wandklappe im Malibu Schrauben und Muttern zu bekommen.
Das war schnell erledigt und schon
ging es weiter nach Ferlach zur Lokalbahn Ferlach-Weizelsdorf. Dort
finden heute die Dampfsonderzugfahrten statt, bei denen wir mitmischen
wollen.
Am Bahnhof fahren wir dank Navi
erstmal vorbei aber in der nächsten Ortschaft haben wir zum Glück
einen Einheimischen getroffen, der uns Auskunft geben konnte. Es blieb
noch genügend Zeit um den Bahnhof und das Umfeld zu erkunden. Unsere
Zeitreise beginnt am Bahnhof Weizelsdorf.
Auf dem gegenüberliegenden
Platz eines Sägewerkes konnten wir parken und eine Mittagsvesper machen.
Um 13.30 Uhr war die Abfahrt und
wir konnten in aller Ruhe die Fahrkarten zu 28 € kaufen.
Es wird alles von Hobby-Eisenbahnern
bewirtschaftet. Drei Mann auf der Lok, ein Schaffner, eine Schaffnerin
mit einem etwa achtjährigen Buben, der dann die Fahrkarte knipste.
Außerdem war im Buffetwagen
noch eine weibliche Thekenkraft bei der ich gleich mal einen Achtel Weißen
und Muffins kaufte. Das Dampfroß zog die vier Waggons schnaubend
über die Schienen. Als es dann bergauf ging wurde ein Fotohalt eingelegt.
Die Dampflokfreunde stiegen aus, der Zug setzte zurück um dann bei
der Scheinanfahrt an den Hobbyfilmer mit viel Rauch und Pfeiftönen
vorbeizufahren.
Am Ziel wechselten wir in eine Nostalgie-
Straßenbahn, die uns bis zum Historama brachte. Das ist das zweitgrößte
Verkehrsmuseum von Österreich und gehört auch dem Eisenbahnerverein.
Eine große Halle mit alten
Autos, Kutschen, Motorräder, Lastwagen, Eisenbahnwaggons und vielerlei
Sachen aus der guten alten Zeit. Sogar einen alten DKW-Schnellaster
haben wir gesehen. Um 15 Uhr war Rückfahrt und eine halbe Stunde später
war der Ausflug zu Ende.
Nun war es Zeit noch einige Kilometer
nach Gottschuchen zu fahren um auf dem schön gelegenen Campingplatz
Rosental im Schatten der Karawanken einzulaufen. Ein hübsches
Restaurant, ein Badesee und jede Menge schöne Stellplätze gibt
es hier.
Es ist 19 Uhr, die Abendsonne leuchtet
noch zwischen den Bäumen durch und das Alpenglühen liegt auf
den Felswänden.
Wir gehen jetzt mal die Restaurantküche
testen. Um 20.30 Uhr Test abgeschlossen und mit sehr gut bestanden. Hähnchenbruststreifen
mit Pesto und Kürbis-Nusskruste auf Blattsalat mit Knoblauch-Baquett-Scheiben.
Dazu je ein viertel Blaufränkisch und Sodawasser.
Das gemütliche Lokal mit Terrasse
hat uns gut gefallen und als weitere Gäste waren die Holländer
in der Überzahl.
Sonntag 9. September
Um halb elf verlassen wir den Rosental-Camping
im Drautal, bezahlen an der Kasse 19,80 Euro für die Übernachtung
und nun geht’s auf nach Italien. Richtung Autobahn kamen wir in das Gebiet
Faakersee, wo am Wochenende ein Harley-Davidson Treffen war und wo alle
Wiesen und freie Plätze mit Zelten belagert waren. Auch hier war allgemeine
Abreise mit viel Lärm und überfüllten Tankstellen. Schließlich
konnten wir dann kurz vor der Autobahn noch Diesel für 1,51 €
tanken denn in Italien kostet ein Liter Diesel 1,80 Euro.
An der Auffahrt gab es noch einen
kurzen Stau wegen einem gestürztem Motorradfahrer aber danach lieg
es flott durch die vielen Tunnels im Canaltal bei Udine vorbei bis zur
Ausfahrt Calstora.
Diese Autobahnzahlstelle war mit
einem Automaten ausgerüstet. Erst sagte die Stimme auf Italienisch
dass wir die Karte einführen sollen. Das andere haben wir dann nicht
mehr verstanden aber auf einem kleinen Bildschirm, der wegen der Sonneneinstrahlung
fast nicht lesbar war konnten wir den Betrag 12,50 € erkennen. Nun
mussten wir in einen Schlitz einen Schein reinschieben und in einem drehbaren
Trichter das Kleingeld. Gut, dass wir welches dabei hatten.
Das Navi hat uns wieder auf eine
neue Strecke nach Jesolo gelotst und um 14.30 Uhr hatten wir das Ziel erreicht.
Der Campingplatz Jesolo International zieht uns im Herbst immer wieder
magisch an. Der Parkplatz war voll von Campern die auf Einlass warteten.
Im fast voll besetzten Areal im Ostteil fanden wir auf dem Platz O 4 einen
sonnigen Stellplatz.
Abend entwickelte sich mit unserem
Club ASC Sulzbach-Rosenberg wegen dem heute stattgefundenen Cross-Slalom
ein lebhafter E-Mail Verkehr und Lothar war begeistert, weil die Veranstaltung
137 Teilnehmer gehabt hat.
Wir sind dann in der zweiten Woche
umgezogen auf den Nachbarplatz N 3 der mehr Schatten hat, denn in der Mittagszeit
war es sehr warm in der Sonne. Es ist angenehm warm mit Höchsttemperaturen
von 26 Grad Wärme. Auch beim Gemüse-Obst und Weinverkauf Zoggia
an der Umgehungsstraße wurden wir freudig begrüßt. Von
den vier italienischen Stammtischbrüdern die immer vor dem Laden saßen
gibt es nur noch einen. Einer ist verstorben und zwei sind "malato", krank.
Wir waren in der Vergnügungsmeile
Frappe trinken, an der Strandbar Aperol-Spritz mit Chips, alles va bene
wie letztes Jahr. Einen Tag gab es Regen.
Lothar hat vormittags mit seinem
Laptop Spaß, hier kann man 24 Stunden am Tag kostenlos ins Internet.
Nach dem "Winzerkönig" auf ORF und Mittagsschlaf sind wir am Strand
oder am Pool.
Sonntag 16. September waren
wir am Abend auf der Piazza Mazzini. Dort war eine Trachtengruppe aus Trevignano
bei Treviso und zeigten lustige Tänze zur Harmonikamusik.
Dann kam von der Piazza Aurora her
um 20 Uhr der Traubenfestzug mit 17 großen, mit Mais und Weintrauben
geschmückte Festwagen und Musikgruppen. Dazu viele tanzende Mädchen
zu ohrenbetäubender Lautsprechermusik. Daneben liefen Helfer und verteilten
Rot- und Weißwein in Plastikbechern, dazwischen Schalen mit
Weintrauben.
Die Weintrauben haben wir in einen
Plastikbeutel getan, den wir im Rucksack gehabt haben aber die vielen Weinbecher
konnten wir dann nicht mehr halten.
Wir hatten jedenfalls jede Menge
Wein getrunken und mussten noch ca. 3,5 Kilometer zu Fuß zum Campingplatz
zurück. Unterwegs hörten wir noch eine Weile einer älteren
Herren-Gesangsgruppe "Canto Gruppo" zu, die auf der Straße ganz im
italienischen Stil in Gondoliere Kostümen Lieder wie Pavarotti sangen.
Leider waren wir beide zu müde um länger zu zuhören und
wir hatten ja noch einen langen Fußmarsch bis zum Hotel Malibu.
Die darauf folgende Woche verging
dann mit Radfahren, Einkauf und Frühschoppen mit je zwei achtel Wein
beim Zoggia oder zwei Schoko-Frappe auf der Vergnügungsmeile.
Einmal haben wir uns eine Pizza-Speziale
vom Campingplatz-Restaurant geholt und sonst gab es Ciabatta mit Mortadella,
Parma Schinken, Käse, Tomaten und mittags warme Gerichte aus der Malibu
Küche. Einen Tag hatten wir Dauerregen aber der nächste Tag war
wieder wolkenlos und warm. Nachdem wir in den vergangenen Jahren immer
bis zum 30. September geblieben sind, müssen wir morgen leider abreisen,
weil unser Nachwuchs zu Hause mit dem Wohnmobil nach Frankreich abgedüst
ist und somit das Haus alleine ist.
Am Samstag 22. September sind
wir also um 10 Uhr abgereist und haben für den Gutschein aus dem Campingführer
einen Tag gratis bekommen. Und somit machte die Rechnung für 12 Tage
330 Euro aus. Wir haben uns noch bei den Landsbergern verabschiedet mit
dem Vorsatz im Jahr 2013 wieder zu kommen.
Über den Kreisverkehr am Zoggia
vorbei ging es Richtung Autostrada, dabei durchfuhren wir in Jesolo einen
neuen Straßentunnel, der im vergangenen Jahr noch nicht einmal im
Bau war.
Wir überholen ein deutsches
Wohnmobil mit folgender Aufschrift auf der Rückwand:
"Lieber 100.000 Sterne am Himmel,
als fünf an der Hoteltür".
Wir kamen flott voran und waren
trotz Stau vor der Zahlstelle am Dreiländereck in zwei Stunden in
Österreich. Wir kauften ein Piggerl zu 8 Euro und am nächsten
Rastplatz machten wir Mittagsjause. Am Millstädter See haben wir bei
Shell in Seeboden für 69 Euro (Liter zu 1,447 €) Diesel getankt
und wenig später in Eisentratten bei der Raststätte Rosenberger
Schokotorte und Cappuccino geschlemmt.
Bei Werfen haben wir dann eine halbe
Stunde auf der Autobahn gestanden, weil die Österreicher aus unerfindlichem
Grund dort eine Blockabfertigung eingeführt haben. Auf der Gegenfahrbahn
war wenig Betrieb und wir spazierten auf der Autobahn umher.
Das Wetter hatte sich inzwischen
sehr eingetrübt (wie immer wenn wir heimfahren) und kurz vor Salzburg
fing es an heftig zu regnen.
Wir verlassen die Autobahn und fahren
über Freilassing nach Laufen, wechseln über die Salzach wieder
nach Österreich und fahren durch Oberndorf, Lambrechtshausen und kommen
durch eine Ortschaft mit dem kuriosen Namen IBM nach Hackenbach.
Dort liegt am Heratinger See im
Naturschutzgebiet der Campingplatz Seewirt. Auf der nassen Wiese haben
wir einen geschotterten Stellplatz gefunden und sind zum Abendessen in
das Gasthaus Seewirt gegangen. In der Gaststube waren einige Leute und
wir bekamen von den netten Wirtsleuten sehr gute Schnitzel mit Salzkartoffeln,
gemischten Salat, zwei Bier und zwei Eigenbaumost, die er mit dem Worten
anbietet: "Hauscht schou mol mei Moscht koscht?"
Wir bezahlen für Essen und
Übernachtung 46,90 Euro.
Morgen Sonntag 23. September
wollen wir um 9 Uhr die letzte Etappe in Angriff nehmen um in der Mittagszeit
wieder in der Wilhelm Busch Straße anzukommen.
Also wir sind auf der blauen Route
gut vorangekommen (Sonntag keine Lastzüge) haben am
Inn auf einem Acker noch einen Kürbis
für 1,50 Euro gekauft und waren um 11.30 Uhr zu Hause.
Malibu ausräumen, Essen, Duschen
und um 14 Uhr zu unserem ASC-Clubheim, dass alle vierzehn Tage für
die ASC-Clubmitglieder geöffnet hat.
Mit schönen Erinnerungen an
den Spätsommer 2012 in der Steiermark und Italien geht nun dieser
Urlaub zu Ende.
Der Malibu hat nur 7,49 Liter Diesel
auf 100 Kilometer verbraucht.
Ende Oktober werden wir noch eine
Saison-Abschlussfahrt nach Mainfranken machen, die dortigen Buschenschänken
besuchen und dann wird unser Malibu in den verdienten Winterschaf
gehen.
Lothar und Gerda Göhler
Wenn ein Clubfreund einen ähnlichen
Camping-Urlaub plant, kann er gerne meinen ausführlichen und kompletten
Reisebericht anfordern. Eine E-Mail an lothargoehler@nexgo.de genügt.
Weiter können Sie sich bei
der touristischen Beratung des Deutschen NAVC eine individuelle Reiseroute
ausarbeiten lassen.
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