Camping in Griechenland


28. April bis 1. Juni 2005

Der März und April 2005 waren zwei ereignisreiche Monate. Am 18. März feierten wir mit viel Prominenz (ca. sechzig Mandatsträger aus Politik, Wirtschaft und Sport) das 50-jährige Clubjubiläum unseres Automobil Sport-Club Sulzbach-Rosenberg im NAVC mit einem Festakt im großen Saal des neu renovierten Sulzbach-Rosenberger Rathauses. 
Unsere Ideen von der Festschrift bis zur Organisation der Veranstaltung waren von Erfolg gekrönt
Am 16. April waren wir mit Clubmitgliedern beim 40. Gründungsfest des Deutschen NAVC in Ingolstadt. Die Besichtigung des Audi-Museum und der Festabend mit Essen, Life-Musik und Ehrungen der Gründungsmitglieder waren die Glanzlichter. Lothar wurde neben Rallye Weltmeister Walter Röhrl zum NAVC-Ehrenmitglied ernannt, für uns völlig überraschend.
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Donnerstag 28. April starten wir um 9 Uhr zu unserer Urlaubsreise. Unser Malibu ist mit Utensilien für fünf Camping-Wochen in Griechenland bis auf den letzten Platz beladen. Beim Bäcker wurde noch schnell frisches Bauernbrot geholt und dann ging’s los! Mit zeitweise starkem Verkehr an München vorbei und auf der Inntalautobahn zum Brenner. Mit mehreren kleinen Cappuchini-Pausen waren wir gegen 17.30 Uhr nach 702 km auf dem Campingplatz in Vicenca, ca. 65 km nördlich von Venedig.
Die grüne Oase nahe der Autobahn ist unser erster Urlaubs-Übernachtungsplatz und ganz behaglich.
Morgen soll uns die griechische Fähre „Ikarus Palace“, die Camping an Bord anbietet, in 23 Stunden nach Griechenland bringen.

Freitag 29. April. Wir sind um 7.30 Uhr aufgestanden und nach dem Duschen und Frühstück hatten wir genügend Zeit für die Fahrt nach Venedig. Allerdings haben wir uns vor dem Damm nach Venedig von zwei Wohnmobilen verführen lassen die verkehrt in den Industriehafen fuhren.
Dank Lothars Durchblick machten wir kehrt und finden problemlos zum Fährhafen. Es sind schon einige Brummis und Womos da und auch die „Ikarus Palace“ liegt an der Pier.
Die Zeit bis zur Abfahrt um 14 Uhr verbringen wir mit Mittags-Picknick, Besichtigung des Terminals und wir ratschen mit neu ankommenden Campern. Neben uns ein „Flair- Wohnmobil“ aus SAD, hinter uns Großmäuler aus Wiesbaden, die nicht gebucht hatten und nun ihr Glück in Ancona versuchen wollten.
Wir fuhren um 13.15 Uhr an Bord und wurden auf dem Camper-Deck 4 mit wenig Zwischenraum eingewiesen. Die Stromkabel kamen von der Decke, es war ziemlich warm und auch etwas laut von den Schiffsmotoren.
Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir das Hafengelände und fuhren durch Venedig an den Palazzos, dem Markusplatz mit dem Campanile und dem Dogenpalast vorbei, bis wir dann eine Stunde später die Adria-Strände aus der Ferne sahen. Nach einer ausgiebigen Schiffsbesichtigung und zwei Ouzo-Drinks legten wir eine Ruhepause im Malibu ein.
Beim Abendessen im SB-Restaurant entschieden wir uns für Fisch und Reis, dazu sahen wir die italienische Küste entschwinden. Nach einem halben Liter griechischen Weißwein hatten wir dann die richtige Bettschwere.

Samstag 30. April. Um 8 Uhr gab es in der Malibu-Küche Frühstück mit frisch gekochtem Kaffee und nach den Aufräumarbeiten gingen wir auf das „Sun-Deck“. Am späten Vormittag leisteten wir uns Bier vom Fass und Sandwich und wir sahen auf der Backbordseite die albanische Felsenküste vorbeigleiten. Gegen 11 Uhr wurde die griechische Fahne gehisst. Wir fahren durch ein Insellabyrinth und steuern der Hafen von Igoumenitsa an.
Es ist genau 12 Uhr als wir nach 23 Stunden auf See zum ersten Mal in unseren Leben griechischen Boden betreten, bzw. befahren. Auf dem großen Platz verlieren sich die wenigen Fahrzeuge schnell in verschiedene Richtungen. Die meisten Passagiere blieben an Bord bis Patras.
Wir nehmen die Route über die neue, menschen- bzw. autofreie, von der EU finanzierte Autobahn nach Ioannia. Es ist eine Gebirgslandschaft mit schneebedeckten Bergen im Gebiet des Epirus. 
Da die Autobahn zum Teil noch im Bau ist, gelangen wir auf Umleitungen durch kleinere und größere Orte, die wegen ihrer Enge einen chaotischen Autoverkehr haben und wir waren froh, ohne Schramme durchgekommen zu sein. Bäckereien und auch einen Supermarkt hätten wir gesehen, aber einen Parkplatz zu finden war aussichtslos. 
Zum Glück konnten wir dann auf dem Campingplatz „Limnopoula“ direkt am Pamvotis-See ein Brot kaufen, denn am 1. und 2. Mai ist in Griechenland mit Ostern der größte Feiertag. Der junge Grieche an der Rezeption spricht deutsch und meinte zu unseren griechischen Sprachkenntnissen: „Jamas und Kalimera“ (Prost und guten Morgen) das dies für Griechenland ausreicht.
Die Stadt Ioannia liegt von Bergen umgeben malerisch an diesem See und wir haben in der Abendstunde noch einen Fußmarsch zur Altstadt gemacht. An der romantischen Bucht, von der aus kleine Schiffe zur Insel, einem beliebten Ausflugsziel starten, war die Hölle los. Lokale und Pavillons reihten sich aneinander und wahrscheinlich die Hälfte der Einwohner vergnügte sich bei allerlei Getränken. Nach diesen ersten Eindrücken legten wir einen strammen Fußmarsch zurück um dann den Tag mit einem gemütlichen Malibu Essen ausklingen zu lassen.

Sonntag 1. Mai, In Griechenland ist Ostersonntag. Unser Fahrplan führt uns heute über unzählige Serpentinen zum Katara Pass auf 1680 m. Als erstes hatten wir herrliche Ausblicke auf den Pamvotis See mit der Stadt Ioannia und der Insel. Die Straße war gut befahrbar und wir konnten öfters anhalten und das herrliche Bergpanorama auf uns wirken zu lassen. Schneebedeckte Gipfel, an den Hängen maiengrüne Sträucher und Frühlingsblumen und die für Griechenland typischen Bäume mit rosa-lila-pinkfarbigen Blüten, ähnlich der Akazie. Hübsche Farbtupfen in der Landschaft.
Die griechischen Familien feierten Ostern mit Lamm am Spieß und in allen Vorgärten und zum Teil auch mitten auf der Straße wurde gebrutzelt.
Auf der Katara-Passhöhe hielten wir unser Mittagsmahl bei geschlossener Tür, denn es war neben den Schneefeldern doch etwas kühl. Unser Tagesziel, die Ortschaft Kastraki bei Kalambaka erreichten wir gegen 15 Uhr und wir mieteten uns auf dem gut ausgestatteten Campingplatz  „Vrachos“ in Kastraki ein. Im Schatten der Laubbäume, direkt unter den imposanten Meteora-Felsen wollen wir zwei Nächte bleiben, um den 2. Mai ganz für die Besichtigung der Klöster zu haben.
Bei unserer Ankunft bekamen wir von der Chefin zwei rote Ostereier und zwei Biskuits geschenkt.
Gegen Abend kommt noch eine Perestroika-Invasion mit 14 Wohnmobilen (geführte Reisegruppe) die in drei Monaten bis nach China wollen!! Wir gehen sofort zum Duschen bevor die Masse das Sanitärgebäude stürmt.
Danach gehen wir in das hübsche Campingplatz-Restaurant zum Oster-Dinner. Zwei halbe Liter Retsina (vom Fass), einen Liter Wasser, einen Salat mit Schafskäse, zwei nebenan auf dem Holzkohlengrill gebratene Lamm-Koteletts mit Pommes und Zaziki und zum Nachtisch griechischer Joghurt mit kandierten Orangenschalen in Ahornsirup. Alles sehr lecker und mit 21 Euro bezahlbar. 
Nun ist es 22 Uhr und es hat noch 17 Grad Wärme.
 

Montag 2. Mai. Bei super Wetter gehen wir auf Besichtigungstour zu den weltberühmten Meteora-Klöstern. Wie Schwalbennester kleben sie an der Felswand oder sitzen oben auf der Spitze. Seltsam und wunderbar zugleich.
Das Kloster Metamorfossi (Megalo Meteoron) haben wir besichtigt und auch für den Malibu einen guten Parkplatz gefunden. Über unzählige Treppenstufen innerhalb und außerhalb des Felsen gelangen wir zum Eingang wie bei einer Burg. 
Am Tor knöpfte uns ein junger Mönch vier Euro ab und ich musste mir über die Jeans einen geblümten Wickelrock anziehen. Die langärmlichen Shirts hatten wir uns schon vorsichtshalber vor der Abfahrt angezogen, damit wir keinen Ärger bekommen. 
Nun machten wir einen Rundgang durch das Museum mit vielen alten Handschriften und sakralen Gegenständen. Die Kirche im byzantinischen Stil war innen total mit farbigen Fresken ausgemalt. Eine riesige Messingkrone war als Leuchter mit Kerzen bestückt und man kann sich gut vorstellen, wie feierlich ein Gottesdienst hier ist. Vor der Kirche gepflegte Blumenrabatten und Kübelpflanzen und ein weiter Ausblick auf die umliegenden Felskegel mit den Nachbarklostern.
Im Speisesaal waren die großen, derben Tische zu sehen und am oberen Ende des großen Raumes der separate Tisch mit dem Armlehnsessel für den „Boss“. Die jetzigen Wohnverhältnisse der Mönche waren abgeschlossen und sicher komfortabler. Als wir den Rückzug antraten, kamen die ersten Busbesatzungen aber auch die Mittagssonne trieb uns zurück zum Malibu, der zwar auch keinen Schatten bot, aber im Kühlschrank Getränke und Speisen für das Mittagspicknick bereit hatte.
Mit grandiosem Blick auf das etwas tiefer liegende Kloster Varlaam war es eine einmalig schöne Stunde.
Bei unserer Rundfahrt zu den anderen Klöstern begegneten uns außer vielen Reisebussen und Autos auch einige schwarzgekleidete Nonnen, die an den Straßenrändern befindlichen Häuschen die Öllichter auffüllten, wahrscheinlich ein Osterbrauch. Am frühen Nachmittag waren wir auf unserem Campingplatz zurück und hielten erst einmal Siesta.
Nachdem ich nach mehrmaligen Suchen feststellen musste, dass ich keine Zahnbürste dabei hatte, gingen wir durch den kleinen Ort Kastraki um ein Geschäft zu finden. Es gab viele kleine Tavernen und einen ca. 20 m² „großen“ Supermarkt. Die alte Oma saß auf einem Stuhl am Eingang und ging in Erwartung eines großen Geschäftes hinter ihren Ladentisch. Sie schaute mich etwas entsetzt an als ich die Zähne fletschte und mit dem Zeigefinger hin- und herwischte. Plötzlich kam ihr die Erleuchtung, sie ging wortlos zu einem Regal und siehe da, ich konnte unter zehn verschiedenen Zahnbürsten auswählen. Drei Euro fünfzig tippte sie in ihre Ladenkasse und ich bezahlte ohne mit der Wimper zu zucken.
Nach diesem Spaziergang plagte uns der Hunger und wir kehrten in der Campingplatz-Taverne ein. Ein Grillspieß (mit zwei Teller), zwei Salate und drei Amstel-Biere für 17 € waren die letzten Ausgaben des Tages.

Dienstag 3. Mai. Nachdem wir in den komfortablen Sanitärgebäuden noch mal ausgiebig geduscht hatten verließen wir die gastfreundliche Stätte. 
Bezahlt haben wir für zwei Nächte 26 Euro (Lothar hatte noch 6,00 € runtergehandelt laut Spartipp im  Campingführer) und dann bekamen wir noch eine Ikone, eine Ansichtskarte und einen alten Stich von den Meteora-Klöstern geschenkt.
Es ist inzwischen 10 Uhr, als wir Richtung Deskati fahren. Eine verkehrsarme und menschenleere Gegend aber landschaftlich sehr schön mit den schneebedeckten Gipfeln des Olympus. 
Das besondere Erlebnis dieses Abschnittes waren drei Land-Schildkröten, die über die Fahrbahn liefen.
In der Stadt Elassona gab es danach ein tolles Verkehrs-Chaos. Lastzüge und Pkw fuhren kreuz und quer. Wir fanden einen Parkplatz und kauften in einem Supermarkt einigen Reiseproviant, mit dem wir dann im Schatten des Olymps eine gemütliche Jause machten.
Als wir die Großstadt Katarini erreichten, fuhren wir (natürlich) mitten durch die engen, zugeparkten Straßen der City und fanden auf die Straße, die neben der Autobahn nach Süden führt. Bald schon sahen wir das blaue Meer und in Plaka den Camping „Olympos Beach“ direkt am Strand. Er hatte erst seit zwei Tagen geöffnet und außer uns sind noch drei Familien da. Es scheint eine ruhige Nacht zu werden. Aus der Bordküche gab es heute Gemüse, Kartoffeln und Würstchen. Jetzt um 22 Uhr hat es noch 17 Grad und einige Mücken gucken zum Fenster rein, aber Lothar hat die Spraydose schon im Anschlag.

Mittwoch 4. Mai. Heute wollen wir den Zeus besuchen und fahren nach Littohoro, dem griechischen Garmisch-Partenkirchen am Fuße des Olymps. Braune Hinweisschilder weisen den Weg zum Nationalpark. Auf gut ausgebauter Teerstraße geht es in Serpentinen bergauf. Nach einigen Kilometern ein Stopschild und eine Schranke. 
Ein höflicher Grieche schreibt unser Autokennzeichen auf einen Block und sagt. „Deutsch?“   yes   “have a good time, bye bye”. Nun sind wir wahrscheinlich registriert falls die Bergrettung uns suchen muss.
Etwa 16 km führt die Straße nun durch den Mischwald, entlang an ungesicherten Abgründen, einigen Rastplätzen und herrlichen Ausblicken zu den Schneefeldern des Bergmassivs und die blaue Ägäis. Kurz vor dem Straßenende Prionia fahren wir über eine Abbruchstrecke, die mit grobem Geröll ausgebessert wurde. Ein Parkplatz mit einer urigen Holzhütte ist der Endpunkt für das Auto.
Wir ziehen uns die Bergstiefel an und steigen ein Stück nach oben. Klares Bergwasser rauscht unter einer schmalen Holzbrücke in die Tiefe. Es ist ziemlich schwül und wir kehren bald zum Malibu zurück, weil wir den Info-Tafeln entnehmen konnten, dass sämtliche Berghütten in dieser Jahreszeit noch geschlossen sind.
Bergab halten wir an einem idyllischen Rastplatz und machen eine zünftige Brotzeit umgeben von Buchen und frühlingsfrischem Gras unter einem schattenspendenden Holzdach mit Tischen und Bänken. Vogelgezwitscher und ein griechischer Kuckuck unterbrechen die Stille.
Wieder im Tal benutzen wir 154 km die Autobahn, die zum Pilion-Gebirge im Süden führt. Bei der Ausfahrt Volos sind wir am Meer und durchfahren die Großstadt Volos in Richtung Hafen. Entlang der Küstenstraße finden wir in einer der vielen kleinen Ortschaften einen Spar-Markt und wir kaufen Tomaten, Feta, Olivenöl, Wasser und Rotwein für unsere Abendtafel.
In Gatzeo gibt es den Campingplatz Sikia. Er ist sehr schön in Terrassen angelegt und wir stehen unter uralten Olivenbäumen. Die freundliche deutschsprechende Verwalterin führte uns zuerst durch das Terrain und wir suchen uns einen guten Stellplatz unweit der sauberen Sanitärgebäude aus. Wir schliessen dem Malibu an die Stromversorgung an und sind schon „zu Hause“. 
Unten am schmalen Kiesstrand gibt es eine hübsche Taverne wo wir gleich Einstand feiern und zwei Amstel Bier genießen. Der griechische Salat vor dem Malibu mit Rotwein und Meeresrauschen war der krönende Abschluss des Tages.

Donnerstag 5. Mai. Himmelfahrt. Lothar hat zum Vatertag an alle ASC Väter eine SMS geschickt. Mittags gab es aus der Bordküche Kartoffelpuffer und am Spätnachmittag machten wir bei zunehmender Schwüle einen Spaziergang um die Bucht. Bei der Rückkehr ließen wir uns in der Taverne das griechische National-Getränk „Frappee“ servieren. In einem hohen Glas ist kalter, starker Kaffee mit Eiswürfel, Zucker, dicker Milchschaum und Strohhalm. Dazu gibt es gratis zwei Glas Leitungswasser. Wir bezahlten dafür 4,40 €. Dieses Getränk haben wir dann den ganzen Urlaub über in den Tavernen und Bars getrunken. Der Preis war in den von uns besuchten Tavernen zwischen 3,40 € und 5,00 € für zwei Gläser.
Nach ein paar Regentropfen ist es wieder staubtrocken, der Himmel ist bedeckt bei 22 Grad um 19,30 Uhr. Um 20 Uhr sitzen wir in der Taverne mit einem Ehepaar aus Thüringen am Tisch und essen Bifteki.

Freitag 6. Mai. Ausflug in den Pilion. Start um 10 Uhr, wir wollen den Bahnhof der Pilion-Bahn finden. Zuerst an der rechten Flanke ein Versuch, dann Richtung Volos. Wir haben ein braunes Schild „Railway“ entdeckt, aber von Bahnhof und Gleisen keine Spur. Auf der Küstenstraße treffen wir wieder auf den Sparmarkt und versorgen uns für die nächsten Tage. Danach geht es hinein in das Großstadtgetümmel von Volos. An der Abzweigung Pilion geht es in unzähligen Serpentinen steil hinauf zur Paßhöhe. Einige Hotels, Tavernen und Souvenirläden gibt es in dem kleinen Wintersportort. 
Wir kaufen ein Glas griechischen Honig für 6 Euro und trinken zwei Frappee. 
Nach einer kurzen Irrfahrt, die uns zu den riesigen, jetzt verlassenen Parkplätzen der Wintersportler bringt, nehmen wir die Straße bergab die uns nach einigen Serpentinen die ersten Ausblicke auf die unendliche Weite der Ägäis gibt.
Eine üppige Vegetation von Kirsch- und Apfelbäumen und immer wieder leuchtend gelber Ginster, rosa Trichterwinden und weiße Annemonen. 
Wir kommen durch enge Ortsdurchfahrten mit üppigen Rosenbüschen. In Miles finden wir am Ende einer schmalen Sackgasse den Endbahnhof der Pilion-Bahn. Alles ist verlassen und sieht nicht nach „Betrieb“ aus. 
Also fahren wir zurück zum Campingplatz und sprechen mit der Verwalterin, die uns dann nach einem Telefongespräch mit dem Bahnhof in Lehonia die Auskunft gibt, dass das Bähnle morgen fährt. Um 10 Uhr sollen wir an der Taverne sein, da fährt uns ihr Mann zum Bahnhof. 
Das Abendessen fand heute „zu Hause“ statt, nur zum Eisessen machten wir einen Spaziergang zur Taverne. Um 22 Uhr hat es 22 Grad Wärme.

Samstag 7. Mai. Punkt 10 Uhr waren wir an der Taverne und der Mann der Chefin, der ebenfalls gut deutsch sprach, brachte uns mit seinem BMW zur Bahnstation, die ziemlich versteckt nahe der Hauptstraße lag. Der Zug stand schon da und wurde noch gesäubert. Eine Menge Touristen und wir warteten auf die Abfahrt. Im kleinen Bahnhofgebäude kaufte ich den Fahrschein: „two peoples to miles and return“ für 25,40 Euros.
Pünktlich um 11 Uhr schnaubte die mit Diesel betriebene Schmalspur-Dampflok aus dem Bahnhofsgelände und zog ihr vier Waggons zum Endbahnhof in 950 m Höhe. Dabei machte sie einen Höllenlärm, vor allem in den Kurven und man dachte manchmal, dass die Räder aus den schmalen Gleisen springen könnten. Gegen ein Uhr waren wir am Ziel. Die Lok wurde auf einer handbetriebenen Drehscheibe gedreht und für die Rückfahrt wieder vorne am Zug angekoppelt.
Nun hatten wir über drei Stunden Zeit und wir folgten dem Bahnpersonal in einer Taverne, wo sie sich zu zwei Ureinwohnern von Miles dazusetzten. Da die weiteren Tische auf der Terrasse nicht eingedeckt  waren, nahmen wir in dem kleinen, urigen Restaurant Platz. Der Koch war schnell zur Stelle und erzählte uns in seinem griechisch-englischen Kauderwelsch, was wir alles von ihm haben könnten. Erst einmal kam einer Karaffe Leitungswasser, dann ein halber Liter Wein und Weißbrot. Dazu brachte er Bifteki in Tomatensoße mit Pommes  und lauwarmen Gemüsereis (laut Reiseführer sind die lauwarmen Gerichte in Griechenland üblich) und dann servierte er uns noch das Missverständnis, einen Teller Suzuki (Fleischbällchen). Jedenfalls waren wir nun voll bis zum Stehkragen und der fette, knofelige Zaziki war der absolute Kalorienhammer.
Wir machten einen kleinen Spaziergang in dem Bergdörfchen, trafen aber keine Menschenseele und wir hätten dringend ein Kanapee gebraucht, denn die Hitze machte schläfrig.
Endlich war es 17 Uhr und das Bahnpersonal kam aus der Kneipe zurück. Laut Fahrplan sollte die Rückfahrt nämlich schon um 16.30 Uhr stattfinden aber da ist man in Griechenland großzügig. 
Vor der Abfahrt bekreuzigte sich die gegenüber sitzende griechische Oma, wahrscheinlich kannte sie die Strecke. Als wir bald darauf die eiserne Gitterbrücke befuhren, wussten wir auch warum. Durch die weit auseinanderliegenden Eisenträger konnte man in den tiefen Abgrund sehen und der Zug fuhr extrem langsam darüber. 
Aber dann ging’s wieder mit Karacho an den Felswänden entlang und auf der linken Seite sah man das blaue Meer von oben. Kurz nach einem Tunnel folgten uns zwei Autos auf den Gleisen um ihre Frauen und Kinder abzuholen. Gegen 17.30 Uhr waren wir am Endbahnhof, die beiden Taxis waren weg und wir warteten etwa eine halbe Stunde bis wieder eines zurückkam, dass uns dann mit 110 km/h in den Ortsbereichen in den etwa 6 km entfernten Camping Sikia zurückbrachte. Fünf Euro hat es gekostet.
Abends waren wir beim Essen auf der romantischen Tavernen-Terrasse am Strand. Dimitro servierte griechischen Salat und gebackene kleine Fische, dazu einen Liter Weißwein. 
Die griechische Nacht war dann perfekt, als der Mann der Chefin die Busuki spielte und ein weißhaariger, runder Grieche ihn dazu auf der Gitarre begleitete. Volksmusik life vom feinsten.
Wir spendierten ihm noch ein Heineken für die morgendliche Fahrt zum Bahnhof.

Sonntag 8. Mai. Strahlend blauer Himmel und wir beeilen uns, denn heute geht es nach Delfi. Eine letzte Dusche im schönen, blau-weißen Badezimmer. Kurz vor 9 Uhr bezahlen wir an der Rezeption für vier Nächte 64 Euro und bekommen unsere deutschen Euro-Cent in neue griechische umgetauscht. 
Die zwei Schwestern verabschieden uns mit Händedruck und wir verlassen dieses schöne Fleckchen Erde am Rande des Pilion-Gebirges. 
Flott geht es auf der Küstenstraße nach Volos. Der Malibu wird noch mit Diesel versorgt und dann halten wir Ausschau nach der Abzweigung der „30er“ Richtung Athen.
Wir haben sie allerdings verpasst und so kommen wir nach kurzer Zeit auf die Autobahn, die sich etwa 100 km lang durch ein breites Tal zieht. Etwas eintönig und wir finden nur eine einzige Raststätte, die wir sofort aufsuchen um uns mit Frappee zu erfrischen und die Toiletten zu inspizieren. Nach weiteren 30 km wechseln wir auf die Landstraße und der Malibu klettert über viele Serpentinen in die Berge.
Wir kommen in eine grüne Gegend mit gut ausgebauten Straßen und hübschen Ortschaften. Als wir einige Radrennfahrer überholen, merken wir, dass hier ein Radrennen läuft. 
In der nächsten Ortschaft Gravia ist das Ziel mit vielen Zuschauern und einem Festplatz mit Tribüne, viel Prominenz und Popen. Griechische Folkloremusik und Volkstanzgruppen, alles ist im vollem Gange und wir mussten unseren Malibu etwas außerhalb des Dorfes parken.
 Es war eine farbenprächtige Darbietung mit den schönen Trachten. Immer wieder krachten Schüsse, die aus den alten Handfeuerwaffen abgegeben wurden. Dann wurde ein Siegertreppchen aufgestellt und die erfolgreichen Radfahrer geehrt. Die Festversammlung löste sich auf, es war Mittag und wir trachteten weiter auf der Suche nach einem schattigen Picknickplatz um ein deftiges Mittagsmahl zu genießen.
Nun war Endspurt nach Delfi angesagt. Gegen 15 Uhr erreichten wir den Touristenort und die weltberühmten Überreste aus der Antike. 
Steine, Säulen, Tempelreste in einer schönen Landschaft. Man kann es kaum glauben, was die Menschen damals geschaffen haben um ihre Götter zu ehren oder auf das Orakel zu hören. Es ist beeindruckend, diese große Kultstätte in natura zu sehen und sich in diese Zeit zurückzusetzen. 
Auf dem nahegelegenen Campingplatz Delphi mit herrlichem Blick auf die schneebedeckten Berge des Peloponnes, dem Golf von Korinth und die Stadt Itea geht wieder ein schöner Urlaubstag zu Ende. Eine sternenklare Nacht und unter uns liegen die erleuchteten Orte.
Neben uns ein Womo aus GB und rechts neben uns ein Holländer mit einem kleinen Biwak-Zelt und einer Harley Davidson, der uns um Mitternacht das Fürchten lehrte. Ob er schlecht geträumt hatte wussten wir nicht aber er gab schauerliche Töne von sich, es hörte sich an wie Wolfsgeheul. Wir lugten aus dem Fenster ob etwa Dracula draußen herumgeistert.

Montag 9. Mai. Die Sonne kam gegen 8 Uhr Ortszeit über die hohen Berge. Wir machten Frühstück mit frischem, knusprigem Weißbrot und verpackten unsere Utensilien klappersicher im Malibu. An der Rezeption bezahlten wir 17 Euro und kauften für 70 Cent noch ein Weißbrot und für einen Euro eine Bildzeitung. (die erste seit Urlaubsbeginn). Wir fuhren wieder durch Delphi mit nochmaligen Blick auf die Tempelstätten und kommen durch den schönen Ort Arahova, den wir dann von außerhalb filmten, da in den Gebirgsdörfern kein Platz zum parken ist. 
Dann bogen wir bei Distomo auf eine Nebenstrasse ab und besuchten das Kloster Osios Loukas. Eine Klosterburg aus dem Jahr 950 gegründet vom Eremiten Loukas. Im Mittelpunkt die Kirche mit vielen Erkern und der byzantinischen Kuppel, ein Kleinod, das seinesgleichen sucht. Die sehr gut erhaltenen Mosaikbilder aus dem Leben Jesu sind weltberühmt.
Wir machen einen ausgedehnten Rundgang und sind ziemlich allein auf weiter Flur. Einige Steinmetze renovieren die verschiedenen Gebäudeteile und wir machen oberhalb des Klosters auf einem schattigen Parkplatz unsere Mittagsrast. Unter uns wässert ein Pope seine Sträucher, wobei er ständig mit dem Handy telefoniert und nicht einmal merkte, dass sein Wasserschlauch undicht ist.
Dann geht es weiter, denn wir haben noch 180 km bis nach Athen. 
Die letzte Passstrasse vor Athen war sehr mühsam mit viel Brummi-Verkehr. Die Lastwagen überholten sich gegenseitig an den unmöglichsten Stellen und wir waren heilfroh als wir die richtige Schnellstraße gefunden hatten, die nach Athen reinführt. Als wir dann auch noch das Meer sahen fiel uns die Orientierung etwas leichter. Lothar fragte an einer Tankstelle nach dem Camping Athens und bekam die Antwort: „two kilometers left“.
Es stimmte, aber es war überall verboten links abzubiegen. Also machten wir es wie die Griechen und bogen trotz Verbots einfach ab. Die blonde Griechin an der Rezeption erklärte uns auf Englisch den Bustransfer zur Innenstadt und zeigte uns unseren Stellplatz für zwei Tage. Es ist ziemlich laut mitten in der Stadt aber wir stehen im Schatten von Olivenbäumen und sind glücklich, dass wir die heutige Strecke so gut geschafft haben.

Dienstag 10. Mai. Blauer Himmel über Athen. Wir hören, dass am Tag vorher in ganz Athen die öffentlichen Verkehrsmittel bestreikt wurden. Da hätten wir ganz schön alt ausgesehen. 
So besorgen wir uns an der Rezeption zwei Bus-Tickets für 90 Cent und hechten todesmutig über die sechsspurige Schnellstraße (ohne Fußgängerüberweg) zur gegenüberliegenden Busstation.
Mit dem A 15er Bus fahren wir im rasanten Tempo zur Endhaltestelle, steigen in den Untergrund der U-Bahn, kaufen zwei Day-Tickets für jeweils 3 Euro, die für den gesamten Verkehrsverbund gelten und fahren mit der nagelneuen Metro bis zum Haltepunkt Akropolis.
Die U-Bahn wurde 2004 zur Olympiade fertiggestellt und ist ein Glanzstück der griechischen Metropole. Als wir wieder ans Tageslicht kommen, sehen wir „Sie“ auf uns herabblicken, die Akropolis. In der zunehmenden Wärme des Vormittags steigen wir zu den Felsen empor, um dann erst einmal Eintritt zu bezahlen. Nach Vorzeigen unseres Personalausweises bekommen wir 50 % Senioren-Ermäßigung und bezahlen so zusammen 12,00 Euro statt 24,00. Allerdings durften wir noch nicht rein, denn der Aufseher sagte uns etwas über eine „bag-station“. Aha, Rucksack abgeben und Lothar trug nun die Kamera in der Hand.
Wir stiegen die hohen Marmorstufen empor zu den gewaltigen Säulen und hatten einen herrlichen Blick über die Stadt, Tempel und Ausgrabungsstätten. Der bekannte Athener Smog war heute nicht anwesend und er soll sich seit den Umbauten der Olympiade auch gebessert haben. 
Es war anstrengend bei zunehmender Hitze auf dem glatten Marmorpflaster zu laufen und nach einem Rundgang durch die Säulenhalle des Attalos und um den Theseion Tempel suchten wir die Plaka, das Altstadtviertel auf. Unzählige Geschäfte und Tavernen gibt es hier mit zum Teil orientalischem Flair.
Unter einem Sonnenschirm einer Taverne bestellten wir Mythos Bier und Grillwürstchen auf Pita.  Danach ging es uns wieder besser und mit Stadtplan suchten und fanden wir das Parlamentgebäude, wo zu jeder Stunde die Efzonen (Palastwache) zur Wachablösung paradierte. 
Es war ein eigenartiger Schritt der Soldaten mit den langen, gewickelten Beinen und den beschlagenen Schnabelschuhen mit den schwarzen Pompons auf der Spitze.
Bei brütender Hitze setzen wir uns in ein Straßencafe in einem schattigen Park wo wir uns zwei eisgekühlte Frappees genehmigen. Dann suchen und finden wir die riesigen Markthallen, die mit frischem Fleisch, Geflügel und Fisch gut bestückt war, jedoch jetzt am Spätnachmittag gesäubert und aufgeräumt wurde. 
Auf dem daneben liegendem Gemüsemarkt kauften wir für 39 Cent drei große Fleischtomaten und für 1,20 € große, blaue Oliven. Nun hatten wir unser Programm hinter uns, wir kauften an einem Kiosk noch die Bildzeitung von Montag um dann endgültig mit der Metro und Bus zum Campingplatz zurück zu fahren. 
Anzumerken ist noch, dass wir auch hier in Athen die silbernen Hilfsdienstwagen der europ accistance gesehen haben. In Deutschland ist diese europ assistance der Vertragspartner des Deutschen NAVC.

Mittwoch 11. Mai. Trotz des nahen Verkehrslärms haben wir bis halb neun geschlafen. Zwei Stunden später waren wir abfahrbereit. Wir bezahlten für zwei Nächte 46 Euro (der teuerste Campingplatz im ganzen Urlaub) und suchten dann das Weite, um dem Höllenlärm zu entkommen. Auf der Autobahn in Richtung Korinth beobachteten wir ein viermotoriges Militärflugzeug, das über der Wüste Fallschirmjäger absetzte. Der Kanal von Korinth, der das Festland vom Peloponnes trennt ist auf mehreren Stahlbrücken zu überqueren. Ein großer Parkplatz ermöglichte, dass wir von der Fußgängerbrücke in den tiefen Canon blicken können. 
In der Nähe ist auch ein Supermarkt wo wir unsere Wasserreserven auffüllten und auch ein knuspriges Gockerl zum Mittagessen kauften. Nun ging die Strecke in Richtung Epidauros ziemlich bergig am tintenblauen Saronischen Golf entlang. Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Direkt an der Straße eine Zufahrt zum Strand, wo wir ein drittel des Hähnchens verputzten und eine gemütliche Rast machen. Eine kleine Taverne und ein paar Badegäste ergänzten die Idylle.
Gegen 14.30 Uhr waren wir bereits in Palea Epidavros wo es zwei Nikolas Campingplätze gab. Der erste in einem Orangenhain gelegen war uns etwas zu eng und wir fuhren drei Kilometer weiter und sind nun auf dem Platz, der im Campingführer empfohlen wird. 
An einem Hang gelegen, mit vielen Bäumen sah er am Eingang noch sehr unbewohnt aus. Wir hatten die freie Auswahl und stellten uns direkt am Strand auf. Einige Deutsche sind hier und es ist total ruhig.
Den Nachmittag haben wir zum sonnen und lesen genutzt und abends gab es das zweite drittel Hahn mit Tomatensalat. Nun ist es um 21.30 Uhr, stockdunkel und es hat noch 20 Grad Wärme. Lothar pennt schon mal und ich werde noch Kreuzworträtsel lösen.

Donnerstag 12. Mai. Wir verabschieden uns von den Camping-Nachbarn, einem Ehepaar aus Friedrichshafen, bezahlen 16 Euro und bekamen einen weiteren Stempel in unseren Sunshine-Paß und eine Fläschchen Ouzo als Prämie. Den Sunshine-Paß haben wir auf der Fähre erhalten. Bei den im Pass aufgeführten Campingplätzen erhält man 20 % Rabatt und jeweils einen Stempel, der mit weiteren Vergünstigungen verbunden ist.
Auf der schmalen Straße, gesäumt von Orangenhainen kommen wir zur Hauptstraße nach Nafplio.
Bei einem fröhlichen Straßenhändler der nur noch einen Zahn hatte hielten wir an und kauften für drei Euro etwa drei Kilo (15 Stück) Orangen. Dafür machte er einige Späße, ließ sich filmen und erzählte, dass er mehrere Jahre in Montana gelebt hat und mehrere Sprachen spricht. Allerdings nicht deutsch.
Nach einiger Zeit kommen wir zum weltberühmten und am besten erhaltenen Theater Griechenlands in Epidauros. In dem 15 000 Personen fassende Theater aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. werden in den Monaten Juli und August in den Abendstunden antike Dramen aufgeführt. Wir konnten uns von der einmaligen Akustik überzeugen, als ein kleiner Chor (wahrscheinlich Südtiroler) unter anderem das Volkslied „am Brunnen vor dem Tore“ zum Besten gab und dafür reichlich Applaus bekam.
Nun haben wir noch das Museum besichtigt wo viele kopflose Statuen und Mauerstücke zu sehen waren. Zur nächsten Sehenswürdigkeit fuhren wir auf  Nebenstrassen eine enge Gebirgsstrecke nach Mykene. Auf dem Parkplatz war unter den vielen Bussen auch ein Oberpfälzer aus Cham und wir unterhielten uns mit dem Fahrer, dem die Fahrerei offensichtlich Spaß machte.
Wir machten mit Blick auf die mächtige Burg des Agamemnon unsere Mittagsvesper bevor wir in großer Hitze zu den Ausgrabungen aufstiegen. Beeindruckend und gut erhalten das Löwentor mit den zwei kopflosen Löwen, dann die Königsgräber die von Heinrich Schliemann erst 1876 ausgegraben wurden. Die dabei gefundenen Goldschätze mit 14 kg Gewicht sind heute im National Museum in Athen zu sehen. Von oben hat man einen weiten Blick über die bergige Landschaft mit den unzähligen Olivenbäumen, die ganz Griechenland beherrschen.
Damit ist unser Geschichtsprogramm beendet und es geht schnurgrade zur und durch die Stadt Nafplio in Richtung Tolo wo wir etwas außerhalb auf dem Campingplatz Kastraki einchecken. Er liegt an einer schönen Badebucht und wir werden uns hier für ein paar Tage niederlassen um uns von den vielen Eindrücken etwas zu entspannen. 
Es ist ein schöner Platz unter Pinien, direkt am feinen Sand/Kies Strand und mit ordentlichen Sanitär-Einrichtungen. Die Taverne ist erst zu Hauptsaison geöffnet aber nur 600 m außerhalb ist eine schöne Taverne am Meer in der wir schon mal einen Frappee getestet haben. Neben unserem Stellplatz kam abends noch ein älteres Ehepaar aus England mit einem großen Zelt, oberhalb steht ein Holländer und links von uns eine ganze Karawane aus Belgien.

Freitag 13. Mai. Den ganzen Tag Sonne und Strand. Wir brauchen Badeschuhe wegen der Kiesel am Strand. Lothar hat vormittags schon mal die Entfernung zum Touristenort Tole (dem griechischen Rimini) abgelaufen und eine Bildzeitung mitgebracht. Es ist etwa einen Kilometer bis dahin. 
Wir trampen abends noch mal rein und kaufen Badeschuhe, pro Paar 12 Euro, nach feilschen nur noch 8 Euro, wir sind zufrieden. Für mich noch eine Illustrierte und dann sind wir in eine Taverne mit Meeresblick eingekehrt. Zweimal Mythos, zweimal Brot und Butter und zweimal Mousaka für 18 Euro.
Gut war’s und schön war’s.

Samstag 14. Mai. Wir haben bis halbneun geschlafen. Dann Frühstück mit frischem Weißbrot aus dem Campingplatz-Laden. Mittags die letzten deutschen Kartoffeln gekocht mit Königsberger Klopse und Tomatensalat. Nachmittag im Meer die neuen Badeschuhe ausprobiert, super, ein herrliches klares Meerwasser mit angenehmer Temperatur und sehr salzig.
Abends Körperpflege und Einkaufsbummel nach Tolo, wir brauchen Tomaten und Zwiebeln zum griechischen Salat (im Camping-Laden gibt es das nicht.)

Sonntag 15. Mai Pfingsten. Am Nachmittag nach Tole spaziert. Bildzeitung und Honig mit Walnüssen als Mitbringsel gekauft. Es ist warm. Abends gelesen und für Montag geplant.

Montag 16. Mai. Wir ziehen weiter. Für vier Nächte auf dem Campingplatz Kastraki haben wir 90 Euro bezahlt (zweitteuerste Campingplatz) der Verwalter schenkt uns eine Flasche Retzina, weil der Vorgänger den Stempel im Sunshine-Paß in das falsche Kästchen gestempelt hatte und verabschiedete uns mit Jassu-Jassu (auf Deutsch tschüss, grüß dich usw.) 
Die Straße nach Nafplio war gut beschildert. Wir folgten den Anweisungen unseres Womoführers und bogen unterhalb des mächtigen Burgfelsens scharf nach links und erklommen in steilen Serpentinen das Hochplateau mit der gewaltigen Burgruine Palamidi. Wir bezahlten 2 Euro Rentner-Eintritt und haben grandiose Ausblicke über die 220 Meter tiefer liegende Stadt, das Meer und die nahen Gebirge. Ein Teil der Festungsanlage war gut erhalten und man konnte sich gut vorstellen, dass Angreifer kein leichtes Spiel hatten.
Nun führte unsere Strecke entlang der Bucht weiter nach Süden in das Gebiet der Mani. An den Berghängen der Küstenstraße ergaben sich immer wieder sehr schöne Bilder. Leider waren Rastplätze an dieser Steilküste Mangelware und wir mussten lange auf unser Mittagessen warten bis wir einen schattigen Platz an einem Aussichtspunkt gefunden hatten, der sogar mit einer Wasserstelle ausgestattet war.
Danach führte die Straße weg vom Meer und die Ortschaft Leonidio war der Vorgeschmack auf eine alpine Landschaft, wie wir sie noch nicht erlebt haben. 
Manchmal waren wir im Zweifel, ob wir überhaupt noch auf der richtigen Strecke sind. Auf der überaus engen Straße, zunächst mit vielen rosa Oleander gesäumt, war dann die Straße in höheren Regionen mit leuchtend gelbem Ginster schon ziemlich zugewachsen. Plötzlich tauchte an einer steilen Felswand klebend das Nonnenkloster „Elonis“ hoch über uns auf. Der Malibu kletterte tapfer über die extrem kurvige Strecke und wir kamen an dem Zugang zum Kloster vorbei, der nur als Fußweg weiterging.
Die nächste Überraschung war das Bergdorf Kosmas. Die engen Gassen waren gerade mal so breit wie unser Malibu und mündeten zunächst auf dem malerischen Dorfplatz mit einer mächtigen Platane im Mittelpunkt. Wir staunten nicht schlecht über einige geparkte Autos und sogar einen Omnibus, die allerdings von der anderen, ausgebauten Seite heraufgekommen waren. Die Leute saßen an den reichgedeckten Tischen vor der Taverne. Schade, dass wir keinen Parkplatz für den Malibu fanden. 
Wir schlängelten uns aus dem Dorf hinaus und es wurde nun wieder überschaubar, als wir auf einer breiten, neuausgebauten Straße ins Tal fuhren. Vor der Ortschaft Githio waren wir wieder am Meer. Auch einen Supermarkt haben wir gefunden und uns für die nächsten Tage eingedeckt. Gegen Abend erreichten wir den Campingplatz „Mani Beach“ am Ort Navrovouni. Die Sanitäreinrichtungen sind einfach aber sauber und heißes Wasser gibt es auch überall. Der Strand ist kilometerlang teils mit Sand und teils mit Kies.

Dienstag 17. Mai Ruhetag. Wir haben mit unseren neuen Badeschuhen in der Ägäis gebadet.

Mittwoch 18. Mai. Ausflug in die Landschaft der Mani. Wir fahren an der Ostküste des mittleren Finger des Peloponnes durch die wilde Bergwelt. Zum Teil neue, von der EU geförderte breite Straßen, die aber oft in Engstellen münden, wenn es durch die alten Mani Dörfer mit den typischen Wohntürmen geht. Auch sind auf diesen Straßen viele Esel als Lasttiere unterwegs. Hier sind fast alle Wegweiser nur in griechischer Schrift vorhanden und wir mussten aufpassen um nicht immer wieder in Sackgassen zu gelangen. Zwei Orte am unteren Zipfel der Mani waren besonders schön und wir haben sie auf Video festgehalten.
Am Kap Tenaro, das den südlichsten Punkt des griechischen Festlandes darstellt, endete die Straße an einer Taverne und wir erfrischten uns mit Frappee. 
Lothar erkundete das Kap über den steinigen Fußweg und fand auch das uralte Stern-Mosaik. Auch Reste eines Apollon Tempel sind noch vorhanden. Tolle Zeugen der Menschheit vor über 3000 Jahren. 
Ein starker, warmer Wüstenwind weht vom Meer her über die Hänge.
Auf dem Rückweg fahren wir die Westküste der Mani entlang und kommen nach 30 km in Pirgos Dirou an die Abzweigung zu den Tropfsteinhöhlen von Glifada. Zuerst hatten wir die Straße verpasst, weil wir die Schilder nicht lesen konnten. Lothar fiel aber auf, dass an dieser Stelle einige Souvenirgeschäfte waren und sicher an dieser Stelle viel Touristen vorbeikommen. Er hat Recht behalten.
Wir kamen nach einigen Kilometern an das Meer und auch an die Zahlstelle dieser schönsten Seen-Tropfsteinhöhle der Welt. 
Der Eintritt in Höhe von 14 Euro pro Person ist nicht gerade ein Schnäppchen aber es war für uns ein einmaliges Erlebnis. Es war nur noch ein Ehepaar mit zwei kleinen Mädchen da, die zu uns in das Ruderboot stiegen. Erst wurden wir mit Rettungswesten ausgestattet, bevor wir durch diese geheimnisvolle Unterwasserwelt gestakt wurden.
Von großen Unterwasserlampen erhellt, glitt der Kahn zwischen schmalen Durchgängen wieder in größere Höhlen mit wunderbaren Tropfsteinen. 
Leider hatte das kleine Mädchen Angst bekommen und schrie so laut, das man das eigene Wort nicht mehr verstanden hat. Nach 1200 Meter im Boot musste man aussteigen und etwa eine viertel Stunde zu Fuß auf gut gesicherten Weg zum Ausgang zu gehen. Wir waren die letzten Besucher. 
Nach ca. 40 km sind wir wieder in unserem Heimathafen „Mani Beach“. Zuvor haben wir noch in einem Supermarkt eingekauft um für das traditionelle Camperessen „griechischer Salat“ alles auf dem Tisch zu haben. Es ist nun 21.30 Uhr und es hat 20,9 Grad Wärme. Ringsum ist totale Ruhe.

Donnerstag 19.Mai. Das Meer trägt Schaumkronen und am Strand weht ein frisches Lüftchen. Wir waren zur Mittagszeit zum sonnen draußen, dann gab es Maggi-Kartoffelsuppe. Am Abend waren wir in der Strandtaverne zum Abschiedsessen. Einen Liter Weißwein vom Fass, dazu für Lothar kleine frittierte Fische und ich ließ mir Lammfleisch servieren, jeweils mit Pommes. Dazu gab es Zaziki und griechischen Salat. Als Nachtisch bekamen wir zwei Pudding spendiert. Alles schmeckte vorzüglich und wir waren mehr als satt. Vorsichtshalber hab ich mir vor dem Schlafengehen noch einige Carmol-Tropfen verabreicht falls die Galle den Wein und das viele Olivenöl nicht schafft.

Freitag 20. Mai. Die Sonne scheint, das Meer hat sich beruhigt und wir ziehen weiter. Nach dem Frühstück bezahlen wir im kleinen Mini-Markt für 4 Nächte 60 Euro, verabschieden uns von den Esslinger Nachbarn (die wir in den nächsten Tagen immer wieder mal getroffen haben) und fahren auf der Mani-Ringstraße links ab. Wir durchqueren den mittleren Peloponnes-Finger nach Areopoli. Nun waren wir an der Westseite und fuhren entlang der Küste. Auf den 85 Kilometer bis Kalamata ging es keinen Kilometer geradeaus. Kurve folgte auf Kurve, Berg- und Talfahrten mit herrlichen Ausblicken auf das Meer, Berge, Olivenbäume, Orangen und Weinstöcke, dazwischen Zypressen, ein schönes Stück Griechenland.
Durch die große Stadt Kalamata fuhren wir am Strand und Hafen entlang. Es war viel Betrieb in den Gaststätten und auf der Straße. Kurz vor der Abzweigung nach Messini gab es einen großen Lidl Markt den wir sofort ansteuerten um für die nächsten Tage Vorräte einzukaufen.
Auf dem Hauptverbindungsweg nach Pilos durchquerten wir den rechten Finger des Peloponnes. Es war bereits 13 Uhr und uns knurrte der Magen. Allerdings gab es keine Rastplätze. 
In der Ferne tauchte eine Ortschaft mit Friedhof und Zypressen auf, also müsste da auch ein Parkplatz sein und wir steuerten darauf zu. Die schmale Straße führte ins Dorf und es wurde so verdammt eng, das Lothar rückwärts fahren musste weil keine Wendemöglichkeit vorhanden war. Wahrscheinlich war der Friedhof nur zu Fuß erreichbar. Nach weiteren Kilometern als wir die Hoffnung schon aufgeben wollten kam in einer Senke der langersehnte Picknick-Platz unter einer großen Platane. Nun war die Welt wieder in Ordnung und wir schafften die letzte Etappe über Pirgos nach Gialowa in kurzer Zeit.
Um 14 Uhr meldeten wir uns im Camping Erodios an und der Boss begrüßte uns überschwänglich mit „Welcom, welcom“. Wir sind angenehm überrascht von den komfortablen und sauberen Einrichtungen.
Unter einem Mattendach in Strandnähe werden wir die nächsten Tage hier verbringen. Am Strand gibt es kostenlos Liegen, Stühle und Sonnenschirme und wenn der Wind nachlässt, stehen uns ein paar Sonnen- und Badetage bevor. Heute Abend gab es aus der Bordküche gebratenen Lachs, grünen Salat und Kartoffel und zum Nachtisch Naturjoghurt mit griechischem Honig.

Samstag 21. Mai. Vormittag spazieren wir zur Hauptstraße und erkunden die Lage. Nach Westen war es uninteressant und so kehrten wir um und nach einer Kurve sahen wir die Hafenmole und einige schöne Geschäfte und Tavernen. Wir kehrten (natürlich) in einem Straßencafe ein um einen Frappee zu trinken. Die junge Bedienung sagte uns, dass wir mit ihr deutsch reden können. Ein paar Einheimische und ein Pope waren noch anwesend, sonst war von Touristen noch nicht viel zu sehen. Den Heimweg machten wir am Strand entlang. Allerdings mündete auf halben Weg ein Fluss in das Meer und wir mussten durchwaten. Lothar barfuss und ich mit Lederschuhen und Strümpfen. In Griechenland kein Problem, es trocknet schnell in der heißen Sonne. Den Nachmittag verbrachten wir mit Sonnenbaden.

Sonntag 22 Mai. Der Wind hat sich gelegt, wir waren am Strand. Lothar ist im Meer geschwommen. Mittags gab es Nudeln mit Sauce Bolognese und Salat und abends gut gekühltes Mythos Bier, Sandwichs und Zaziki. Anschließend waren wir am Strand und haben den Sonnenuntergang angeschaut.

Montag 23. Mai. Es ist sehr windig und wir waren nur kurze Zeit am Strand. Unser Sitzplatz vor dem Malibu ist gut geschützt und am Nachmittag haben wir genug Sonne zum bräunen. Abend waren wir in der Platztaverne und ließen uns zwei Portionen Sardinen frittieren, dazu zweimal Pommes und gemischten Salat. Weil es so gut schmeckte tranken wir auch noch einen Liter Weißwein vom Fass und der Chef spendierte mir einen Ouzo auf Eis. In der Nacht schnarchte der große, schwarze Hund unseres Nachbarn so laut, dass unsere Scheiben klirrten!!

Dienstag 24. Mai.  Kurz nach 10 Uhr sind wir reisefertig. Nach der üblichen Verabschiedung unserer Nachbarn holten wir unseren Pass und berappten für vier Nächte 66 Euro. Eine Flasche Olivenöl für 3,50 € nahmen wir auch noch mit.
Im gemächlichen Tempo fahren wir auf der Küstenstraße nach Norden. In Filiatra fuhren wir in das Zentrum und fanden in einer ruhigen Seitenstraße einen Parkplatz. Zu der großen Piazza war es nicht weit und wir setzten uns zu einigen  „alten Griechen“ in ein Straßencafe. Nur gut, das wir das Getränk Frappee kennen, es ergibt sich überall die Gelegenheit mal die Tavernen-Toilette zu besuchen.
Auch mit dem griechischen Geldautomaten kamen wir zurecht (wer das griechische Alphabet kennt, weis was das bedeutet) und er gab uns ohne Probleme 500 Euro. Auf dem Weg zum Malibu kauften wir in einem Supermarkt „Retsina“,  Mineralwasser und Tomaten. Weiter ging es nun nach Kiparissia, wo wir auf der ruhigen Strandstraße am Meer  unsere Mittagspause machten.
Am frühen Nachmittag näherten wir uns Olympia, dem Herzstück Griechenlands. Auf schmalen Straßen fuhren wir durch den Touristenort und fanden laut Womo-Führer die BP Tankstelle und gegenüber den Camping Olymp. An einem Hang gelegen, etwa einen Kilometer zum Zentrum. Wir etablierten uns in der Nähe der Sanitärräume. Auch das englische Ehepaar, das vor 11 Tagen in Kastraki neben uns stand, ist wieder da. In der heutigen Schwüle lässt es sich unter den alten Oliven und Orangenbäumen gut aushalten.
Nach kurzer Rast gehen wir in die Stadt um in das Olympiastadion zu kommen. Entgegen aller Ankündigungen war schon um 15 Uhr geschlossen. Wir haben aber schon mal die Lage erkundet um morgen früh an die richtige Stelle zu kommen. Auf dem Nachhauseweg kaufen wir noch ein Brot und nun ist es 18.30 Uhr und die Vorbereitungen zum Abendessen laufen an. 
Dazwischen machen wir noch die Bekanntschaft mit einer Archäologin aus Münster, die mit dem Fahrrad nach Griechenland gekommen war und in einem restaurierten Gebäude in der Nähe der historischen Ausgrabungsstätten ihre Bilder ausstellt.

Mittwoch 25. Mai. Es donnert. Wir sind schon um sieben Uhr aufgestanden um rechtzeitig vor Ort zu sein, denn Parkplätze sind Mangelware. Wir hatten uns Kaffee gekocht und können nun auf dem kleinen, im Zentrum liegenden Parkplatz in Ruhe frühstücken, denn das Kassenhäuschen hat noch zu.
Mit Regenschirm und Kamera im Rucksack starten wir zur Erkundungstour. Nach Vorlage unserer Pässe zahlen wir für zwei Personen 6 Euro und sparen somit 6 Euro als Seniors.
776 v. Chr. wurden hier die ersten Spiele ausgetragen und urkundlich erwähnt. Inmitten einer herrlichen Landschaft eine Kultstätte deren Mittelpunkt der Zeus-Tempel und viele Gebäude sind, die allerdings das Erdbeben im 6.Jahrhundert vernichtet hat. Beeindruckend sind vor allem das Stadion und der Altar der Göttin Hera, wo in der Neuzeit alle vier Jahre das olympische Feuer entfacht wird. 
Die Fülle der Eindrücke ist überwältigend und man ahnt den Zusammenhang von Sport und Götterverehrung, von Körper und Geist. Nur schwer trennen wir uns von dieser antiken Stätte doch unsere Reise geht weiter nach Norden zu den Sandstränden von Palouki.
Der Campingplatz Palouki liegt bei Amalias direkt am Meer, eine Oase aus Palmen, Eukalyptusbäumen und Rhododendren. Wir hatten uns noch in Amalias bei Lidl Gyros gekauft und nachdem wir uns auf der Parzelle 13 häuslich eingerichtet hatten, in der Pfanne gebraten und mit Zaziki, Gurken- und Tomatensalat zu Mittag gegessen. 
Leider regnet es im Moment und wir haben den Nachmittag verschlafen. Nun koche ich Lauchkremsuppe und wir trinken noch ein bis zwei Glas Wein zu griechischem Gedüdel aus dem Radio.

Donnerstag 26. Mai. Ein herrlicher Sonnentag. Wir genießen den schönen sauberen Sandstrand und lassen uns bräunen. Nur in der Mittagszeit sind wir bei unserem Malibu und ich mache von den restlichen Kartoffeln einen Kartoffelsalat. Lothar regt sich auf, weil auf der Wienerwürstelbüchse draufsteht „Inhalt 6 Stück“, aber nur 5 drin sind. Am Rand des Platzes gibt es einen kleinen Fluss zum Meer mit viel Schilf und hohen Böschungen, ein Paradies für Wasserschildkröten und Frösche.
Wir haben einen guten Beobachtungsposten von unserem Stellplatz und amüsieren uns auch über ein Schwalbentrio, das seinen Stammplatz auf einem Schilfwedel hat und im Wind ganz wild rauf und runter geschaukelt wird. 
Lothar meinte, dass die Schwalben schon ganz grün im Gesicht sind von dieser Schaukelei.
Für weitere Unterhaltung sorgen die Esslinger Nachbarn, die wir schon vor 14 Tage irgendwo getroffen hatten und zur Verstärkung kam noch ein weiteres Gespann aus Esslingen, die im Camping Erodios neben uns gestanden haben. Nun wurde geschwäbelt auf Teufel komm raus. 
Thema waren die Langsamkeit und Dummheit der Frauen als Co-Piloten. Da kann man doch nur lachen.

Freitag 27. Mai. Vormittags haben wir eine 5 km Strandwanderung gemacht und etwas später kam ein gewaltiges Gewitter mit viel Regen das sich bis zum Spätnachmittag hinzog. Wir verbrachten den Rest des Tages mit Schlafen und Lesen.

Samstag 28. Mai. Wir sind schon um 7.30 Uhr aufgestanden und die Abreisevorbereitungen sind im vollen Gange. Leider öffnet die Rezeption erst um 8.30 Uhr und wir mussten auf das Frühstücksbrot warten. Aber eine Stunde später können wir abfahren, nachdem wir für drei Tage 49,50 € gelöhnt hatten. Ab der Einmündung in die Schnellstraße nach Patras kamen wir zügig voran und nach 85 km mündete die Straße in die Autobahn nach Korinth.
Meist in Sichtweite des Golfs von Korinth wechselten wir vor Diakofko auf die Küstenstraße. Eine herrlich grüne Gegend mit hohen Bergen, Zypressen und unendlich vielen, blühenden Oleanderbüschen. Gegen 11 Uhr erreichen wir die kleine Stadt Diakofko, Ausgangspunkt einer wildromantischen Eisenbahnfahrt durch die Schluchten nach Kalavrita. Aber oh Scheck, vor uns waren plötzlich zwei Busse und blockierten vor dem Bahnhof den ganzen Verkehr. 
Ich stieg schon mal aus und eilte zum Fahrkartenschalter. „two tickets pleas to kalavrita“. Darauf anwortete mir die blonde Beamtin: „no tickets today and tomorrow, you coming next week“.
Ich eilte wieder auf die Straße, Lothar stand noch im Stau und ich hievte mich in den Malibu. 

Erst mal schluckten wir die Enttäuschung herunter, dann suchten wir uns einen schönen Parkplatz und spazierten in das Städtchen, zur Bahnhofstoilette (sauber und kostenlos), zu einem Schreibwarengeschäft zwecks Bildzeitung und in einen Supermarkt für die Vorräte der nächsten Tage. Anschließend machten wir ein delikates Mittagspicknick und schon sah die Sache besser aus.
Die Strecke nach Kalavrita fuhren wir nun statt auf der Schiene auf der Straße und mit 1000 Kurven ging es in die Berge und durch kleine Orte. In der Landschaft süß duftender, leuchtend gelber Ginster in Massen. Auch viele Kirschbäume mit großen roten Früchten gab es in diesem Bereich, die auch im Straßenverkauf angeboten wurden.
Wir sehen das Kloster Spilion, welches wie ein Schwalbennest an einer Felswand klebt. Der untere Teil sehr antik und oben Aussichtsbalkone. 
Schließlich erreichten wir den Ort Kalavrita, Endstation der legenderen Gebirgsbahn und Schauplatz eines Massakers als im Dezember 1944 einhundert deutsche Soldaten von Partisanen gefangen gehalten wurden. Den Appell sie freizulassen endete damit, dass alle Soldaten von den Partisanen erschossen wurden. Daraufhin stürmte die deutsche Wehrmacht den Ort und erschoss 1500 Zivilisten. An dieser Stelle steht am Berghang ein Mahnmal und über Lautsprecher berichtet eine Frauenstimme in Griechisch von dieser Greueltat. Bedrückt und nachdenklich verlassen wir diese Gedenkstätte. 
Das Kloster Leontion  auf einem Berggipfel sehen wir uns nur von unten an, denn die Temperaturen lagen um die 30 Grad, wir hatten leichte Ermüdungserscheinungen und sehnten uns nach einem schattigen Schlafplatz. Gegen 16 Uhr checkten wir auf dem Camping „Kato Alissos“ ein und bekamen den letzten Stempel in unseren Sunshine-Paß. Dafür erhielten wir zwei Gutscheine zu je 9 Euro für die Camping-Platz Taverne.
Am Abend speisten wir auf der Terrasse des Lokals mit Blick auf die Stadt Patras und den Golf von Korinth. Die Besonderheit auf dieser Terrasse ist vor allem der große 1000 jährige Olivenbaum der Tagsüber viel Schatten spendet. Wir essen Sardinen, Kalamari, Pommes, griechischen Salat sowie einen Liter Fasswein. Für unsere zwei Gutscheine und 5 Euro.

Sonntag 29. Mai. Abreisetag. Nach der letzten Camper-Mahlzeit verlassen wir unser Domizil und fahren gegen 14 Uhr auf der alten Nationalstrasse an der Küste entlang nach Patras. Die kleinen Vororte reihen sich aneinander und es gibt einige kleine „Supermärkte“ die sonntags geöffnet haben. 
Mein Versuch Peta-Feta in Salzlauge zu bekommen schlug leider fehl aber der nette Grieche schnitzte mir vom großen Feta Block eine halbes Pfund ab, na jedenfalls besser als gar nichts. Außerdem nahm ich noch zwei in Stanniol verpackte Pastetchen mit.
Wir nähern uns dem Stadtzentrum mit dichtem Verkehr und unglaublich vielen Verkehrs- und Hinweisschildern. Erst suchten und fanden wir eine Tankstelle um noch günstigen Diesel tanken zu können (Literpreis 81 Cent) um danach auf der stadtauswärts führenden Straße 33 das Weingut Claus, das größte und älteste in Griechenland, zu finden.
Erst nachdem wir einige Berghänge vermessen hatten und beinahe aufgeben wollten entdeckten wir die Einfahrt zu dem an einem Berg liegenden burgähnlichen Gebäude. Wir stellten den Malibu außerhalb ab und schlendern durch das Eingangstor in einen großen menschenleeren Innenhof mit Denkmal und Blumenrabatten. Durch eine Tür, die an einen Westernsalon erinnert betraten wir das uralte Gebäude. Wir waren überrascht und fasziniert von dem Reiz der alten Gewölbe mit Leuchten aus Messing, deren Glasaufsätze farbige Weinflaschen waren. In der Probierstube bot uns eine freundliche Griechin auf Englisch Kostproben an und sagte, das um 16 Uhr Führung sein. 
Wir unterhielten uns mit einem Dachauer Ehepaar und erfuhren, dass der Mann perfekt griechisch spricht. Er ging noch mal hinein und veranlasste, dass wir beide allein von der Griechin in den seit 1861 bestehenden Keller mit wertvollen geschnitzten Fässern, gefüllt mit wertvollen alten Wein geführt wurden. Sie war sichtlich stolz, uns diese Schätze zeigen zu können. Nachdem wir sechs Flaschen gekauft hatten wurden wir mit Handschlag und „Jassu“ verabschiedet.
Inzwischen war es 16 Uhr und wir suchten die Einfahrt zum Hafengelände.
Von Westen her kommend war beschildert: „Gate 1  LKW“, als wir aber sahen, das zwischen den Brummis auch Pkw mit einfuhren und die Pkw Zufahrt noch versperrt war, reihten wir uns mit ein. 
Ein weiß uniformierter Polizist ließ uns passieren, nachdem wir unsere Tickes gezeigt hatten. Vor dem Terminal war noch ein Parkplatz frei und so konnte schon mal nicht mehr viel schief gehen.
Am Kai lagen vor uns die „Superfast“ und daneben und dahinter weitere große Fährschiffe. Auch eine Minoan war dabei, die dann um 18 Uhr nach Ancona abdüste. 
Wir hatten noch viel Zeit bis 23.59 Uhr aber es gab auch viel zu beobachten. So sahen wir unter anderem, dass die deutsche Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) an den Fähren Kontrollen vornahm. Es war leider zu warm zum schlafen.
Gegen 21 Uhr kam dann unser Schiff und eine Stunde später konnten wir an Bord fahren, nachdem wir uns noch im Terminal bei der Minoan ein Schild „Venice“ für die Windschutzscheibe geholt hatten. Wir bekamen diesmal auf dem nur zu einem viertel gefüllten Campingdeck einen guten Platz in der zweiten Reihe im Vorschiffsbereich.
Pünktlich um 23.59 Uhr  verließen wir den Hafen von Patras Wir saßen oben auf dem Deck bei einem Glas Martini und sahen auf das Lichtermeer der Stadt, die angestrahlte Burg und bei der Ausfahrt die neue Brücke über den Golf von Korinth, die mit blauen Laserstrahlen beleuchtet war.
„Jassu Griechenland.“
 

Montag 30. Mai. Lothar filmt um 6.30 Uhr den Sonnenaufgang über Korfu. Das Schiff legt im Hafen an und nimmt drei Wohnmobile an Bord. Um 9 Uhr sind wir in Igomenitsa, wo wir vor vier Wochen das erste Mal griechischen Boden betreten hatten. Nach einer Stunde dampfen wir wieder ab, es ist bedeckt aber sehr warm und wir machen einen kleinen Frühschoppen mit Frappee und Paulaner Weißbier. 
Um 13 Uhr gehen wir in das SB-Restaurant. Für 28 Euro bekommen wir einmal Hähnchenbrüstchen mit Tomatensoße und einmal Schweinesteak (Marke Schuhsohle) mit Pommes und zwei Dosen Mythos. Nachmittag Siesta im Malibu und sonnen auf dem Sun-Deck bis 19 Uhr. 
Abend machen wir eine Lesestunde im Malibu. Das große Schiff gleitet ruhig durch die Nacht und trotzdem wir nahe an den großen, offenen Fenstern stehen, ist es ist ziemlich warm.

Dienstag 31. Mai. Wir sind um 7 Uhr aufgestanden und zum Frühstück gibt es das letzte griechische Weißbrot an das wir uns den ganzen Monat Mai gewöhnt hatten. Der Malibu wird reisefertig gemacht und um 8 Uhr griechischer Zeit gehen wir an Deck um die Einfahrt nach Venedig anzuschauen. 
Am Markusplatz vorbei bugsiert ein Schlepper unser Schiff um die Kurven, wahrscheinlich dürfen im Stadtgebiet die Seitenstrahlruder nicht benutzt werden. Wir stellen unsere Uhren wieder zurück und sind am Hafen die ersten, die nach 31 Stunden wunderschöner Seefahrt von Bord fahren. 
Über den großen Damm folgen wir den Schildern zur Autobahn. Bis Palmanova war sehr viel Verkehr, dann löste sich das Gewurl auf und wir kamen flott voran. Bei Udine stand in der klaren Luft die ganze Alpenkette vor uns. Für uns ein seltener Anblick, weil in den Sommermonaten alles im Dunst verschwindet.
Bei Tarvis bezahlten wir 10,50 € Straßenmaut und in Arnoldstein kauften wir für 7,50 Euro ein Piggerl. Um 11 Uhr waren wir bereits am Knoten Spittal und fuhren ab zum Millstädter See.
Im See-Camping Haupt in Seeboden haben wir uns für eine Nacht eingemietet. Bevor wir am Abend in das Zentrum wandern, haben wir in dem super Sanitärgebäude geduscht. 
Beim Postwirt haben wir uns zum Abschluss unserer schönen Reise noch ein gutes Essen geleistet. Wiener Saftgulasch mit Kartoffel und Serviettenknödel, drei Biere, Palatschinken mit Vanilleeis und für mich noch ein Obstler für insgesamt 35 €. 
Die Lufttemperatur ist etwas frisch und der See war sehr bewegt und nicht zum baden geeignet.

Mittwoch 1. Juni. Wir starten um 9 Uhr, kaufen in Seeboden frische Semmeln und Wurst und dann geht’s ab über die Tauernautobahn, Salzburg und München. Um 14 Uhr sind wir wieder zu Hause, reich an Erinnerungen an 34 schöne, sonnige und erlebnisreiche Tage in Griechenland.
Wir sind 6800 km gefahren, davon 2800 km auf See.

Lothar und Gerda Göhler


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